DGB will regional mehr Betriebsräte

Gewerkschafter sehen in Arbeitnehmer-Vertretungen ein „Erfolgsmodell“ für gute Arbeitsbedingungen und Produkte

Waldkraiburg (rob). 96 Betriebsräte gibt es aktuell im Landkreis Mühldorf – nicht genug für den DGB-Kreisvorsitzenden Richard Fischer gerade in Zeiten von Corona-Regelungen und Kurzarbeit. Derzeit werden die Betriebsräte wieder gewählt, turnusgemäß im vierjährigen Rhythmus. Eine grundlegende Bedeutung sieht Fischer im Einsatz für den Erhalt von Tarifverträgen. DGB-Regionsvorsitzender Günter Zellner macht auf eine Erfahrung aufmerksam: „Gute Produkte gibt es dort, wo gute Arbeitsbedingungen herrschen.“ Für Zellner ist die betriebliche Mitbestimmung klar ein „Erfolgsmodell“.

Pressekonferenz BetriebesratswahlenInfos zu Betriebsratswahlen lieferten v.l. Günther Ott, Kurt Dobrauer, Richard Fischer und Günter Zellner (Fotos: Attenhauser)Demokratie hört nicht am Werkstor auf – das hat DGB-Kreisvorsitzender Fischer zu den aktuellen Betriebsratswahlen gesagt bei einem Informationsgespräch am Montag (7.März 2022) in der Taverne Korfu. Regional kooperieren in etwa 30 bis 40 Prozent der Unternehmen Betriebsführung und Betriebs- wie Personalräte, erarbeiten gemeinsam Lösungen für Corona-Regeln oder auch Kurzarbeit. Fischer stellt fest: Betriebsräte haben in dieser Krisenzeit „sehr vieles geleistet“, um die Situation bewältigen und „in richtige Bahnen lenken“ zu können.

Für den DGB-Regionsvorsitzenden Zellner zahlt sich dieses Unternehmens-Verständnis für die Mitarbeiter aus, in höheren Löhnen für die Angestellten, in besseren Arbeitsbedingungen und als Folge daraus in besseren Produkten. Ein Vorteil für Mitarbeiter wie Unternehmer: die Bedingungen müssen nur einmal verhandelt werden – und nicht für jeden einzelnen Mitarbeiter. Einen Sozialplan gibt es Zellner zufolge auch nur dort, wo ein Betriebsrat existiert.

Ein Betriebsrat kann ab fünf Mitarbeitern zu jeder Zeit gewählt werden, wahlberechtigt sind Arbeitnehmer ab 16 Jahren. Die Gewerkschaften unterstützen eine Betriebsratsgründung. Derzeit wird hierzulande in etwa zehn Prozent der Unternehmen ein Betriebsrat gewählt.

IG-Metall-Mitglied Günther Ott vom Netzsch-Betriebsrat spricht von dem elfköpfigen Gremium als einem „schlagkräftigen Betriebsrat“. Es gehe bei den Wahlen auch darum, „möglichst breit“ aufgestellt zu sein.

Zur Arbeit sagte Ott, es gebe regelmäßige Gespräche mit dem Management, teils wöchentlich – um das Bestmögliche für die Kollegen erreichen zu können „in Verbindung mit Verhältnismäßigkeit“, so Ott.

Für Ott ist der Betriebsrat nicht nur Anlaufstelle bei Problemen von Mitarbeitern. Heute gehe es darum mitzugestalten. Zwar sei es mitunter schwierig junge Kollegen für die Betriebsratsarbeit zu gewinnen.

Für Kurt Dobrauer, Betriebsratsvorsitzender bei DB Cargo für München und Oberbayern, ist die Arbeit als Betriebsrat „spannend“ – von den 1500 Mitarbeitern insgesamt arbeiten 240 in der Region Mühldorf-Burghausen. Bei Aufgaben wie beispielsweise den Folgen der durch den Krieg zerstörten Lieferketten Richtung Osten gelte es, so wenig wie möglich Verluste entstehen zu lassen. Als schwierig erachtet Dobrauer die Existenz zweier Gewerkschaften, bei der Bahn neben der großen Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) auch die Gewerkschaft der Lokomotivführer (GdL). Im Betriebsrat seien 13 Vertreter der EVG und zwei der GdL.  

Dobrauer sagte, der Frauenanteil liege bei 10 bis 15 Prozent, Tendenz steigend. Für Dobrauer ist eine hoher gewerkschaftlicher Organisationsgrad ein Grund für eine breite Bereitschaft in der Belegschaft für den Betriebsrat zu kandidieren.

„Die Kandidaten kommen nicht von selbst“, so Ott. Sein Tipp: erklären, was an der Arbeit wichtig ist, wie der Arbeitsalltag eines Betriebsrats ausschaut. Möglicher Angst vor einer hohen Erwartungshaltung an neue Betriebsräte tritt Ott entgegen: „Die Kollegen erwarten nicht, dass ein Betriebsrat sofort auf alles eine Antwort hat.“ Das bestätigt Zellner – auch mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit zu Schulungen von Betriebsräten.

Waldkraiburg Betriebsrat DGB Fischer 2022 5Infoplakat zu den Betriebsratswahlen - mit einem Herz in den Farben der Ukraine als Zeichen gegen den Krieg. Fischer sagte mit Blick auf den Ukraine-Krieg, eine Aufgabe von Gewerkschaften sei auch die Verteidigung der Demokratie.


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