Richard Fischers Rede bei der Nominierungsversammlung als Bürgermeister-Kandidat

Rede Bürgermeisterkandidat Richard Fischer bei der Nominierungsversammlung am 23. November 2019, Taverne Korfu.

(Der Artikel zur Nominierungsversammlung: https://richard-fischer2020.de/index.php/20-buergermeister/stadtrat-2-buergermeister/13-richard-fischer-ist-buergermeister-kandidat )

 

Die Rede:

„Was wäre das für eine Stadt, meine Damen und Herren, wenn ein jeder Mitbürger sich für eine Aufgabe engagieren würde, ob in den Kirchen oder Gewerkschaften, ob im Sport oder Umweltschutz, in der Traditionspflege oder im Brauchtum, wenn jeder diese eine Sache hätte, für die er sich aus purer Begeisterung einsetzen würde?”

Wir alle haben im nächsten Jahr die Möglichkeit für unsere Stadt einzustehen, Engagement zu zeigen und zur Weiterentwicklung von Waldkraiburg beizutragen. Der SPD Ortsverein hat sich auf die Suche gemacht und solche Menschen gefunden. Mitbürgerinnen und Mitbürger die in Waldkraiburg leben, ihren Lebensmittelpunkt in unserer Stadt haben und aus Liebe zu unserer Stadt an der Zukunft von Waldkraiburg mitarbeiten möchten.

Herzlich willkommen zu unserer Nominierungskonferenz, machen Sie sich ein Bild von unseren Kandidaten und auch von mir!

Ich hoffe, dass ich den meisten mittlerweile schon bekannt bin. Dafür sprechen 2 Dinge. Zum einen bin ich seit 6 Jahren der 2. Bürgermeister von Waldkraiburg. Und zum anderen mein sportliches Hobby, Walken. Es gibt kaum einen Winkel in Waldkraiburg, den ich nicht schon durchlaufen habe, denn unterwegs bin ich jeden Tag.

Trotzdem eine kleine Vorstellung meiner Person: Mein Name ist Richard Fischer, geboren wurde ich am 12. Dezember 1954 in Mühldorf am Inn. Meine Schul- und Jugendjahre verbrachte ich in Waldkraiburg und hier ist auch bis heute mein Wohnsitz. Nach dem Abschluss der Schule begann ich eine Lehre als Maschinenschlosser bei der Firma Netzsch in Waldkraiburg. Während meiner Tätigkeit im Betrieb trat ich der Gewerkschaft IG Metall bei, wurde zum Jugendvertreter und später zum Betriebsrat gewählt.

Die ehrenamtliche Arbeit in der IG Metall zeigte mir, dass mein Engagement notwendig war und es stellten sich erste Erfolge im Arbeitsumfeld ein. Von daher sah ich meine weitere berufliche Zukunft in einer hauptamtlichen Tätigkeit innerhalb der Gewerkschaften.

Deshalb begann ich ein Studium an der Akademie der Arbeit in Frankfurt, mit den Schwerpunkten Arbeits- und Sozialrecht, Betriebs- und Volkswirtschaft. Ich besuchte Seminare an der Hochschule für Wirtschaft und Politik in Hamburg. Im Anschluss daran trat ich in die IG Bauen-Agrar-Umwelt als Gewerkschaftssekretär ein. Beschäftigt war ich dort über 35 Jahre, davon 10 Jahre als Geschäftsführer.

Die Arbeit innerhalb der Gewerkschaft und die ehrenamtliche Arbeit im DGB haben mein Leben geprägt. Der Einsatz für Andere, nach Hilfestellungen für Benachteiligte zu

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suchen, Arbeitnehmerrechte zu stärken und einen Blick für meine Mitmenschen zu haben, das bestimmte mein Leben. Die Grundlagen dafür lagen natürlich auch in meiner Mitgliedschaft in der SPD - für mich immer noch die Arbeiterpartei schlechthin.

So entstanden schon frühzeitig vielseitige Verbindungen in Waldkraiburg und bis heute treffe ich immer wieder Menschen, mit denen ich gemeinsame Erlebnisse teilen kann.

Auch meine Frau Ursula (Beruf Erzieherin) lernte ich hier kennen, seit 36 Jahren sind wir beide verheiratet. Unser Sohn Andreas ist mittlerweile 33 Jahre alt, verheiratet mit Jenny, einer Waldkraiburgerin und unsere Enkeltochter Hannah, eineinhalb Jahre alt, ist unser ganzer Stolz. Leider lebt Andreas mit seiner Familie berufsbedingt in Berlin (Dr. der Philosophie, arbeitet für Slow Food) und wir sehen uns nicht so oft. Aber im Zeitalter von Handy, Skype und Videoanrufen bleiben wir trotzdem so oft es geht in Verbindung.

Schon früh habe ich mich politisch engagiert, natürlich in der SPD, der ich mittlerweile seit 46 Jahren angehöre. Für Hobbies und Freizeitgestaltung blieb mir daher neben meiner beruflichen Verpflichtung nicht sehr viel Zeit. Was ich jedoch gerne mache ist Bergwandern, Walken (jeden Tag 7,5 km), Lesen, Schachspielen und Musik hören. In jungen Jahren habe ich Gitarre spielen gelernt und wenn ich wieder mehr Zeit habe, möchte ich dies aufleben lassen.

Seit 12 Jahren gehöre ich dem Stadtrat in verschiedenen Funktionen an, genauso lange vertrete ich die Interessen Waldkraiburgs im Kreistag. Dort bin ich als Fraktionsvorsitzender der SPD Fraktion tätig, arbeite im Kreisausschuss mit und in der Stiftung „Mehr Licht für Kinder“, einer Stiftung des Landkreises. Im Stadtrat in Waldkraiburg liegen meine Schwerpunkte im Haupt und Finanzausschuss, im Ausschuss Stadtteile, Wirtschaft, Ortsteile und im Aufsichtsrat der Stadtbau. Mein Amt als 2. Bürgermeister übe ich seit dieser Wahlperiode aus und nehme diese Aufgabe auch sehr ernst. Der Kontakt zu meinen Mitbürgern ist mir sehr wichtig, zuhören und versuchen, zu helfen wo es geht. Denn Waldkraiburg liegt mir am Herzen.

Und jetzt soll der zweite Schritt folgen – ich trete wieder zur Wahl als Bürgermeister an. Es wird Zeit, dass wieder ein SPD Bürgermeister die Weichen in Waldkraiburg stellt.

Denn es gibt viel anzupacken, von den Wahlversprechen der UWG von 2014 wurde nicht viel umgesetzt. Aber starten wir mit dem ÖPNV, dem öffentlichen Personennahverkehr. Machen wir eine Bustour durch Waldkraiburg. Gut, zur Zeit fährt kein Bus, wir müssen warten. Aber in diesem Falle können wir uns die Wartezeit mit dem Rathaus vertreiben, unserer ersten Station. Neubau oder Sanierung, weitere Schuldenaufnahmen oder doch besser Einsparungen, Prestigebau oder Erfüllung der Pflichtaufgaben? Viele Fragen tun ich hier auf. Ja, auch die SPD Fraktion hat für einen Neubau gestimmt. Ja, auch wir wollen einer städtebaulichen Entwicklung nicht im Wege stehen. Und doch muss es möglich sein, einen Entschluss neu zu überdenken. Die Gewerbesteuerzahlen

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sind rückläufig, der Haushalt musste schon in diesem Jahr nach unten korrigiert werden. Und es warten unzählige Pflichtaufgaben auf uns, die allesamt erledigt werden müssen. Angesichts der kommenden Wahlen, haben 4 SPD Stadträte den Antrag gestellt, den Beschluss zurück zunehmen und die Variante Sanierung in die Planung aufzunehmen. Vor allen Dingen sollte sich der neugewählte Stadtrat damit auseinander setzen.

So, der Bus ist jetzt da! Unsere Stadttour kann weiter gehen. Nächte Station ist das Waldbad, ein weiterer „Problemfall“. Nachdem ein Neubau mit Auslagerung aus Waldkraiburg am Bürgerbegehren in Aschau gescheitert ist, ist es wiederum ein Teil der SPD Fraktion, die für eine Sanierung unseres Waldbades am alten Standort eintreten. Gegründet wurde von Seiten der Stadt eine Arbeitsgruppe Freibad, die bereits mehrmals getagt hat, über Ergebnisse wurde noch nichts berichtet. Dass unser Waldbad vielen Waldkraiburgern am Herzen liegt, zeigte das Bürgerbegehren in unserer Stadt - nur knapp gescheitert - und die breite Anzahl an Bürgern, die sich im Förderverein Waldbad zusammen gefunden haben. Wir wollen das Waldbad erhalten und werden alles dafür einsetzen, um das zu erreichen.

Weiter geht´s mit dem Bus, zur nächsten Station! Wir besichtigen einen Neubau für mehrere Wohneinheiten. Sieht gut aus, alles ist neu, und es entstehen hochwertige Wohnungen für Leute mit einem gut gefüllten Geldbeutel. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, wir von der SPD sind nicht gegen diesen Wohnungsbau. Aber im gleichen Maße muss auch der soziale Wohnungsbau gefördert werden. In ein paar Jahren fällt die Mietbindung für rund  650 - 700 Sozialwohnungen raus. Was passiert mit den Mietern? Können Sie sich ihre Wohnung dann noch leisten? Müssen unsere Mitbürger ausziehen, um Platz zu machen für zahlungskräftige Neubürger? Dazu sagen wir ein klares Nein! Wohnen in Waldkraiburg muss bezahlbar sein, und zwar für jeden Geldbeutel. Auch dafür werden wir uns einsetzen.

Fährt der Bus noch, oder ist schon Feierabend? Wir haben Glück, die nächste Station kann angefahren werden. Eine Pflichtaufgabe für Städte und Gemeinden, die Bereitstellung von ausreichend Betreuungsplätzen für Kinder von der KiTa bis zum Kindergarten. Hier scheint die Planung etwas von der Realität überrollt worden zu sein. Einweihung eines neuen Kindergartens, eines Städtischen, der bereits vor der Fertigstellung schon zu klein war. Die als Übergangslösung gedachten Container am Kalander bleiben stehen, denn wir brauchen noch einen Neubau für einen weiteren Kindergarten – ist natürlich mit hohen Kosten verbunden, diese Überganglösung. Diese Aufgaben müssen aber erfüllt werden, denn bei Anfragen im Rathaus erkundigt man sich natürlich auch nach freien Plätzen, wenn die Einwohnerzahl von Waldkraiburg weiter steigen soll. Unser Antrag deshalb an die Stadt und Bürgermeister Pötzsch – Neubau eines Kindergartens.

Jetzt fährt der Bus zu einer Station mit großem Nutzerpotential. Freiraum 36 heißt unser neues Ziel. Das als Vereinshaus genutzte ehemalige Schulungsgebäude von Peters,

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wird von vielen Vereinen und Interessensgemeinschaften genutzt. Für geringe Miete stehen hier Räume zur Verfügung für kleine Vereine, die sonst keine Möglichkeiten hätten, eine geeignete Unterkunft zu finden. Ich setze mich dafür ein, dass dieses Haus auf Dauer zur Verfügung steht und die Stadtbau die notwendigen Investitionen in Brandschutz usw. bereitstellt.

Unsere letzte Station, der Fahrplan ist ausgereizt, ist wieder eine Pflichtaufgabe! Renovierung und Erweiterungen an unseren Grundschulen. Eine der wichtigsten Grundlagen, die wir unseren Kindern für ihr Leben mitgeben können, ist Bildung. Wo lernt es sich am besten, als in einer angenehmen und ausreichend Raum bietenden Umgebung. Bei allen großen Plänen für eine moderne Stadtentwicklung, dass darf nicht vergessen werden.

Ich glaube jetzt sollte ich einen „kleinen Einblick“ in unsere Vorhaben gegeben haben. Die SPD und ich konzentrieren uns auf Politik, die machbar ist. Wenn noch mehr möglich ist, dann kann gerne weiter geplant werden. Aber wir müssen mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben. Da helfen weder Wadlbeißer noch unentschlossene Softies, mit den Gegebenheiten muss man klar kommen.

Deshalb bitte ich Sie, Euch, gebt der SPD, gebt mir Eure Stimme!

  


sozial, kompetent, bürgernah

DGB Neujahr 2019 3

 

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