Freiraum 36: Vereine suchen weiter Unterkunft

Richard Fischer für weitere zwei Jahre als Vorsitzender bestätigt – Vereinsfinanzen stabil

Waldkraiburg. Richard Fischer bleibt weitere zwei Jahre Vorsitzender des Vereins Freiraum 36 – der Einsatz für die Suche nach einer neuen Unterkunft für die 14 angeschlossenen Vereine geht weiter. Fischer war bei der Jahreshauptversammlung am Montag im Freiraum-Gebäude einziger Kandidat für die Position des ersten Vorsitzenden.

Freiraum36 JHV Waldkraiburg 2022 1 von 1Vorstandsmitglieder samt Bürgermeisterin am Wahlabend (v.l.): Max Wiltschka, Inga Sauter-Hartmann, stv. Bürgermeisterin Karin Bressel, Johann Vetter, Susanne Vogt-Hoefer, Vorsitzender Richard Fischer, Gertraud Richter und Manuel Gildi. (Foto: Robert Attenhauser)Die Auswirkungen der wieder aufflammenden Corona-Pandemie waren auch bei der Jahreshauptversammlung spürbar: nur insgesamt sieben stimmberechtigte Vereinsmitglieder konnten entscheiden – dies aber stets einstimmig. Vorsitzender bleibt für weitere zwei Jahre Richard Fischer. Der alte wie neue Vorsitzende kündigte allerdings an, ein letztes Mal für dieses Amt zur Verfügung zu stehen. Für kein Vereinsamt gab es Gegenkandidaten. Nach Satzungsänderung sind jetzt mehrere stellvertretende Vorsitzende möglich. Einer davon ist der Manuel Gildi, der die letzten beiden Jahre als Schatzmeister diente. Ihm steht Johann Vetter zur Seite, der bisher bei den Architektentagungen im Freiraum unterstützend dabei war und künftig den Kontakt zu Unternehmen stärken will. Ihm ist zudem wichtig, die „Gemeinschaft der 14 Vereine“ zu erhalten.

Zur Schriftführerin wählten die Mitglieder Gertraud Richter, zum Kassier das Vereins-Gründungsmitglied Volker Thomas. Das Beisitzer-Team bilden Inga Sauter-Hartmann, die bisherige zweite Vorsitzende Stephanie Pollmann, Max Wiltschka, Susanne Vogt-Hoefer und Michael Niemeyer. Als Kassenrevisoren handeln Dr. Andreas Holzapfel und Bernd Wegmann.

Vereinssitz ist das mehrstöckige ehemalige BFZ-Peters-Schulungsgebäude in der Aussiger Straße, heute im Besitz der Stadtbau GmbH. Zwar hat der Verein Fischer zufolge in den letzten Jahren in das alte Gebäude investiert, u.a. in den Brandschutz und etwa 25000 Euro in eine Heizungsanlage, eine eigene vom Verein engagierte Hausmeisterin kümmert sich – doch die Stadtbau will das Gebäude neu verwerten. 2025 soll für den Verein und seine Vereins-Mieter Schluss sein – dann existiert der Verein Freiraum 36 zehn Jahre.  

Der Verein sucht nach Alternativen, bislang vergebens, so Fischer: der Alte Bahnhof sei von den Sicherheitsbestimmungen zu schwierig, mit dem Haus Sudetenland funktioniere es nicht, das Gebäude der Förderschule neben der Dieselschule zwar geeignet, aber nicht vor 2028 bezugsfertig, das Raiffeisengebäude wäre bei sechs bis sieben Euro vom Quadratmeter-Mietpreis „unbezahlbar“, dazu kämen Umbaukosten, ein Netzschgebäude werde wegen eines für den Verein nicht machbaren Fünf-Jahres-Vertrages zu den Akten gelegt. „Wir werden weitersuchen müssen“, so Fischer. Allerdings hat der Vorsitzende für Anfang November noch Gespräche mit der Aicher-GmbH über leerstehende Gebäude im Blick. Vielleicht könne man auch Investoren für das bestehende Freiraum-Gebäude finden.

Für Fischer macht der Verein mit seiner Arbeit und seinem Angebot in der Stadt „Sinn“ und zwar „klar und deutlich“ und trotz der Schwierigkeiten seit Pandemie-Beginn. Die Vereine hätten auch eine Mieterhöhung von zehn Prozent für den Erhalt eines Brandschutzes mitgetragen. Für Fischer steht mit Blick auf die Zukunft und eine neue Unterkunft für die Vereine auch fest: „Es geht nur gesamt, in eine Richtung.“

Kassier Manuel Gildi berichtete für das Jahr 2021 von Einnahmen in Höhe von insgesamt etwa14188 Euro und Ausgaben von etwa 16990 Euro. Der Verlust schmälert das Vereinsguthaben zum Jahresende 2021 auf 7567 Euro.

Der Mieterlass für sechs Monate im Coronajahr 2021 sei an die Vereine weitergegeben worden – allerdings hätten wiederum auch nicht alle Vereine ihre Miete in voller Höhe an den Freiraum bezahlen können. Andere wiederum hätte die erlassene Miete an den Verein gespendet. Aktuell sei das Vermögen wieder auf etwa 12300 Euro angewachsen. Gildis Fazit: „Der Vereins steht für die Zukunft gut da!“ Die zehnprozentige Mieterhöhung würde ebenfalls „zum Positiven führen“.

Die Kassenprüfer bestätigten schriftlich und von Gildi verlesen eine korrekte Buchführung.

Die Stadt sei in für jede Idee zur Zukunft des Freiraums 36 „erfreut“ sagte Waldkraiburgs stellvertretende Bürgermeisterin Karin Bressel in ihrem Grußwort. Der Stadt sei das Haus „wichtig“, der Verein mit seiner Arbeit in der Stadt „gut akzeptiert“. Bressel wertete die Zusammenarbeit vieler verschiedenster Gruppen als positiv. Es gehe darum „eine Lösung zu finden, mit der jeder Verein gut leben kann“, so Bressel. Fischer blickt positiv in die Vereins-Zukunft. Es gebe einen „stabilen Vorstand und stabile Bedingungen“ – auch für Gespräche über die Gebäude-Zukunft mit Bürgermeister und Unternehmen.

 


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